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Tennisclub Hildisrieden
Tennisclub Hildisrieden
Der TC Hildisrieden setzt schon auf LED

«Licht aus!» auf Schweizer Sportplätzen?

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Auf unzähligen Schweizer Sportplätzen sorgen sie für Flutlicht: die sogenannten Hochdruckentladungslampen. Nach aller Voraussicht sind sie aber in ein paar Jahren nicht mehr zugelassen. Sportclubs müssen also vorsorgen. Wie zum Beispiel der Tennisclub Hildisrieden.

Sie sprechen ganz stolz vom «Tennisplatz mit dem zauberhaften Blick in die Berge», die Mitglieder des Tennisclubs Hildisrieden im Luzernischen. Der Ort liegt etwas erhöht über Sempach. Der Tennisplatz ist exakt am südöstlichen Ende des Dorfes gebaut – die ideale Lage für einen Rundblick über den Pilatus bis hin zu den gesamten Innerschweizer und Berner Alpen.

Und trotzdem geht es seinen rund 170 Mitgliedern nicht in erster Linie ums Panorama, sondern um den Hobbysport. «Wir haben seit rund einem Jahrzehnt Ganzjahresplätze», sagt Vizepräsident Adrian Boog. Das heisst: Hier kann theoretisch auch im Winter gespielt werden. «Sogar am 31. Dezember hatten wir noch Mitglieder auf den Plätzen», so Boog. Damals war es ja auch frühlingshaft mild. Bei den aktuellen Temperaturen und der Schneelage ist Tennis natürlich auch dort kein Thema mehr, aber trotzdem: Wenn es das Wetter erlaubt, darf in der Wintersaison bis 20 Uhr gespielt werden. Wenn nicht gerade Hochsommer ist, braucht es zu diesen späten Abendstunden eine Flutlichtanlage. Ansonsten kann der Tennisball noch so leuchtgelb sein – man sieht ihn nicht mehr.

«50 Prozent weniger Energie verbrauchen»


Diese Flutlichtanlage ist aber in die Jahre gekommen. Der TC Hildisrieden will sie gegen Ende Sommer 2023 ersetzen. Der Club will dies aus eigenem Antrieb so nachhaltig und energieeffizient wie möglich machen: «Das neue Flutlicht soll 50 Prozent weniger Energie verbrauchen», sagt Boog. Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten war die Wahl klar auf ein LED-System gefallen. Um die Investition zu ermöglichen, sammelt der Club derzeit auf Lokalhelden, der Crowdfunding-Plattform von Raiffeisen, Gelder.

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Boog findet auch ein zweites Argument für die LED-Investition; die Verfügbarkeit von Ersatzlampen für das bisherige System, die mittelfristig nicht mehr gegeben ist.  Momentan sorgen sogenannte Hochdruckentladungslampen hoch oben in den Lichtmasten für Helligkeit auf dem Platz. Per 24. Februar 2027 – also in ziemlich genau vier Jahren – sollen diese Lampen voraussichtlich in der Schweiz verboten sein. So hält es der «Ausphasungsplan» der Schweizer Licht-Gesellschaft fest, der sich an den entsprechenden EU-Richtlinien orientiert. Verschiedene andere Lampen sind und werden in den nächsten Jahren bereits vorher ausrangiert. Das Ziel ist, in Europa möglichst viele energiesparende Lampen im Einsatz zu haben. Und das heisst heute: LED. Ganz so, wie es der TC Hildisrieden dieses Jahr auch umsetzen will.

Flutlicht kennen wir aus grossen Sportstadien. Es beleuchtet aber auch unzählige kleine Fussball- oder eben Tennisplätze im ganzen Land, auf denen auch am Abend trainiert werden soll. Über 1400 Fussball- und knapp 900 Tennisclubs gibts es im Land. Damit gehören sie zu den beliebtesten Sportarten des Landes. Flutlicht ist aber auch ein Thema auf grossen Industrieanlagen und Bahnhöfen. Auf LED umzurüsten ist für die Vereine und Betreiber nun nicht mehr nur eine Frage des guten Gewissens, sondern eine der Verfügbarkeit der Leuchtmittel.

Beim TC Hildisrieden hat sich die Frage geklärt. Wenn die neue Anlage im Spätsommer erstellt werden kann, ist garantiert, dass ab Herbst 2023 LED-Licht die Plätze erhellt. So können die Mitglieder bis jeweils 22 Uhr und bei angenehmen Temperaturen Bälle übers Netz schlagen und zwar in einem Tennisclub, der sich Offenheit und Kollegialität auf die Fahne geschrieben hat und wo sich alle auf Augenhöhe begegnen. Und der sich in seinen Bestrebungen für einen nachhaltigen, umweltfreundlichen Betrieb der Aktion DAS GRÜNE TRIKOT angeschlossen hat und deshalb unter anderem von einer unentgeltlichen Energieberatung profitiert.

Erste Veröffentlichung:
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Letztes Update: 
6.2.2023

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